Status Quo - Smarter Van Teil 01
Schon länger versuche ich herauszufinden, wie ich unseren Van "smart" machen kann.
Ich möchte diese Reihe von Beiträgen starten und dich auf meinem Weg zum "smarten" Van dabei haben. Zum einen weil ich glaube, dass es eine durchaus interessante Reise werden dürfte, aber auch um es für mich zu Dokumentieren.
In meinem Kopf sind viele Gedanken zu diesem Thema und in den Tiefen des Internets liest und sieht man viele Beiträge, Meinungen und Firmen die einem ein "Gesamtpaket" verkaufen möchten womit einfach ALLES einfach ist.
So blöd sich dieser Satz anhört, so unwahr glaube ich, sind diese Behauptungen auch.
Ich denke um diese Reihe und mein Wunsch eines "smarten" Vans in die Tat umzusetzen brauche ich vor allem folgende Dinge:
- Eine Definition für einen "smarten" Van
- Einen Überblick über den Status Quo der aktuell verbauten Komponenten
- Einen groben Plan und Kriterien, worauf ich eigentlich hinarbeite
🔗 Definition: Smarter Van
Für mich ist ein "smarter" Van erstmal nicht zwangsläufig als schlau oder selbständig zu sehen. Vielmehr möchte ich, dass mein mobiles Zuhause transparent ist. Ich möchte wissen, wie viel Energie ich produziere, wie viel Energie ich verbrauche. Ich möchte wissen, ob Geräte an oder aus sind, wo mein mobiles Zuhause steht und ob ich es abgeschlossen habe. Automationen und Szenen wie sie im Smart Home üblich sind, spielen für mich in dieser Reihe von Beiträgen eine zweitrangige Rolle und werden wenn überhaupt am Rand behandelt.
Zusammenfassend ist, wenn ich die Begrifflichkeit "smart" verwende eher Transparenz gemeint und sollte in meinen Beiträgen als solches zu verstehen sein. Daher werde ich fortan auch die Anführungszeichen weg lassen, weil ich es ohnehin vergessen werde ;).
🔗 Status Quo: Was ist verbaut
Über die letzten Jahre haben ich und meine Partnerin unseren Van (auch Paula genannt) selbständig ausgebaut. Von der ersten Schraube, über die Wahl der verbauten Komponenten bis hin zur kompletten Einrichtung.
Ein langwieriger und intensiver Prozess, der viel Nerven gekostet hat, den wir aber auch nicht mehr missen wollen würden. Die Menge an Wissen und Erfahrung die man lediglich durch den Ausbau erlangt ist unbezahlbar.
Da es bei diesem Projekt vor allem um Komponenten geht, deren Zustand ich transparent machen möchte, verzichte ich darauf, welche Holzsorten und Tischgestelle verbaut sind. Ich werde mich auf die technischen Hauptkomponenten beschränken. Auch verwende ich KEINE Partner-Links oder Ähnliches sondern verlinke die Komponenten nur der Transparenz wegen.
🔗 200Ah LiFePO4 Batterie (12V)
Zuerst hatte ich eine andere Batterie verbaut, merkte aber schnell, dass der große Preisunterschied zumindest zum Teil gerechtfertigt ist. Versteht mich nicht falsch, Lithium Batterien werden immer Erschwinglicher, aber teilweise sind die Preise unverschämt im Verhältnis zu den Einkaufspreisen. Am Ende habe ich mich auf Grund der Größe, technische Spezifikationen, Zuverlässigkeit und der guten Erfahrung mit dem Hersteller zum zweiten Mal für eine Ective Batterie entschieden.
In der Batterie ist ein Monitor mit Bluetooth Funktion verbaut (Auch als einzelnes Modul zu bekommen: https://www.ective.de/ECTIVE-BM-X-Batteriemonitor-mit-500A-Shunt-und-Bluetooth-App). Hierüber lese ich aktuell den Verbrauch sowie die erzeugte Energie ab. Das Verfahren ist nicht gerade genau und liefert auch nur summierte Eingänge und Ausgänge.
Link zur Batterie: https://www.ective.de/ECTIVE-LC-200-SLIM-BT-12V-LiFePO4-Lithium-Versorgungsbatterie-200Ah
🔗 1500W Wechselrichter
Da ich eine komfortable Lösung für Landstrom (auch wenn wir das nur im Notfall nutzen) und das Laden der Batterie wollte, habe ich mich für den 4in1 Wechselrichter von Ective entschieden. 1500W weil dass reicht für ein Induktionskochfeld und der Wechselrichter damit nicht allzu groß ist. Die Funktionsweise ist ziemlich Idiotensicher und sehr komfortabel. Hat allerdings auch einen entscheidenden Nachteil: Es ist nicht sehr transparent.
Prinzipiell geht Solar und Netz Strom rein und sowohl die Batterie als auch Verbraucher machen direkt davon gebraucht. Der Wechselrichter hat mehrere Modi, sodass im "ausgeschalteten" Zustand nicht von 12V zu 230V umgewandelt wird und damit keine Energie verloren geht. Laden der Batterie über Netzt oder Solar passiert in jedem Modus. Sobald Netz angeschlossen ist, hat der Wechselrichter eine Bypass Funktion um den 230V Landstrom direkt an die Verbraucher durchzuleiten.
In Summe heißt das wenige Kabel und viele Benefits auch wenn man die Landstromleitung absichern sollte. Einen FI-Schalter bringt der Wechselrichter nicht mit. Das ändert sich mit der neuen Pro Serie: https://www.ective.de/pro
Link zum Wechselrichter: https://www.ective.de/ECTIVE-SSI-15-4in1-Sinus-Inverter-12V
🔗 30A Ladebooster
Um auch während der Fahrt zu laden hebe ich den 30A Ladebooster von Ective verbaut. Wir können ihn aus dem Cockpit einschalten bei Bedarf. Bis auf die fehlende Anzeige wie viel Energie in der Batterie ankommt, erfüllt das Gerät seinen Zweck.
Link zum Ladebooster: https://www.ective.de/ECTIVE-BB-30-Ladebooster-30A
🔗 350W Solarmodule
Auf dem Dach haben wir 2 175W starre Solarmodule von Ective verbaut. Diese Liefern in der warmen Jahreszeit genug Energie um die Batterie zu laden und nebenher zu arbeiten, kochen, etc.. Je nach Verfügbarkeit der Sonne kommen produzieren wir Teilweise mehr Strom als wir verbrauchen. Nach einem halben Jahr lässt sich sagen, wir mussten nicht ein einziges Mal Landstrom beziehen. Bisher sind wir mit Solar und Ladebooster immer hingekommen und nicht unter 50% Batteriekapazität gefallen.
Für die Monate in denen die Sonne nicht so hoch am Himmel steht möchte ich noch faltbare Solarmodule mitnehmen.
Link zum Solarmodul: https://www.ective.de/ECTIVE-MSP-175s-Black-Monokristallines-Solarmodul-175W
🔗 2KW Standheizung
Wie so ziemlich 99% der Selbstausbauer habe auch ich mich für die Autoterm 2D entschieden. Tigerexped liefert ein Bequemes Set, das bei und zum Teil genutzt wurde. Die Standheizung ist unter unseren drehbaren Beifahrersitz gekommen und versorgt und in der kalten Jahreszeit mit armer Luft.
Das OLED Panel zeigt und viele Infos an, aus der Ferne lässt sich aber nichts steuern und der Stromverbrauch lässt sich in meinem Setup aktuell auch nur grob schätzen.
Link zur Standheizung: https://www.tigerexped.de/standheizung-camper-komplettset-2kw-12v-pu27-48mm
🔗 98L Kühlschrank + Eisfach
Ein echter Hingucker bei uns im Van ist der 98 Liter Kühlschrank mit Eisfach. So haben wir immer Einwürfel und super viel Platz für Gemüse und das ein oder andere "Erfrischungsgetränk". Belluna heißt die kleine Firma aus Mitteldeutschland und liefert sehr gute Qualität zu einem vertretbaren Preis. Neben dem Seitenfenster das wir verbaut haben planen wir auch demnächst unser Dachfenster zu ersetzten mit einem robusteren Modell von Belluna. Das aktuelle Model von Reimo hat nach nicht ein Mal 4 Monaten keine Lust mehr. Auch nicht ganz verwunderlich, wenn alle Teile auf denen was Lastet aus Kunststoff sind. Wir hoffen die Dachluke von Belluna ist ein zuverlässigerer Nachfolger.
Link zum Kühlschrank: https://belluna.eu/shop/98-liter-kompressor-kuehlschrank-12v-oder-24v-volt-mit-gefrierfach/
🔗 Wasserinstallation
Bei der Wasserinstallation sind ein paar Komponenten zusammengekommen. Ich fasse das alles zusammen. Prinzipiell können wir den Frischwassertank mit einer Tankanzeige überwachen. Am Hahn haben wir, wenn wir wollen warmes Wasser über einen 12V Boiler. Wasserhahn sowie Außendusche sind über eine Druckwasserpumpe inkl. Druckausgleichsbehälter angeschlossen.
84 Liter Frischwasser Tank
https://www.campingwagner.de/product_info.php?info=p28106
2,8 Bar Wasserpumpe von Carbest
https://www.campingwagner.de/product_info.php?info=p30234
0,75l Druckausgleichstank von Carbest
https://www.campingwagner.de/product_info.php?info=p120555
Votronic Tankanzeige
https://www.campingwagner.de/product_info.php?info=p30240
Votronic Tankelektrode
https://www.campingwagner.de/product_info.php?info=p30265
12V/200W Boiler von Elgena
https://www.campingwagner.de/product_info.php?info=p2716
🔗 Meine Kriterien für den smarten Van
Im folgenden fasse ich zusammen, was ich in den kommenden Beiträgen erwäge umzusetzen. Dabei ist das erstmal nur ein Plan und keine finale Liste von Beiträgen die ich verfassen werden.
🔗 In and Out
Ich möchte sehen können, wie viel Strom die erzeugenden Komponenten (Ladebooster, Solar, Landstrom) an Strom generieren. Es soll ersichtlich sein, woher die meiste Energie stammt. Außerdem soll ersichtlich werden, welche Verbraucher wie viel Strom benutzen. All das soll historisch aufgezeichnet werden, damit man den Verbrauch optimieren kann sowie Monate und Jahreszeiten mit einander vergleichbar sind.
🔗 Sag mir wie es dir geht
Ich möchte sehen können, in welchem Zustand sich der Van befindet. Sowohl Fahrzeugspezifische Parameter als auch Komponenten. Damit meine ich beispielsweise: Sind Türen/Fenster auf, wie viel Diesel oder Frischwasser sind noch vorhanden, welche Lichter sind an oder aus bzw. ist die Wasserpumpe eingeschaltet. Dadurch kann ich auf einen Blick den Zustand des Vans sehen und einschätzen, ob wir beispielsweise etwas vergessen haben.
🔗 Alles an einem Ort egal wo
Ich möchte alles an einem zentralen Ort einsehen und verwalten können. Außerdem soll all das von überall auf der Welt aufrufbar sein. So kann ich im Van oder auch von unterwegs alles prüfen und eventuell schalten. Wir nutzen aktuell schon einen LTE Router von AVM der einen sehr guten Job macht und wenig Energie verbraucht.
Ich bin gespannt, ob und wie das vorhaben gelingen wird. Ich habe schon viel Zeit in Recherche gesteckt und auch ein paar Empfehlungen und Ideen, die ich versuchen werde. Ich hoffe die Serie ist so hilfreich und spannen wie ich glaube dass sie ist. Über Feedback und/oder Input freue ich mich auf jeden Fall. Ich glaube das Thema wird die Camper und Vanlifer noch viele Jahre begleiten und ich hoffe mit dieser Reihe meine Erfahrungen und Lösungen weitergeben zu können.